Zucht
1993 wurde der Landesverband Thüringer Ziegenzüchter e. V. vom Thüringer Ministerium für Landwirtschaft, Naturschutz und Umwelt als Zuchtorganisation anerkannt.
Aktuelle Informationen zur Zucht
Hier finden Sie wichtige Informationen zur Herdbuchzucht.
Im Thüringer Herdbuch werden folgende Rassen geführt. Durch das Anklicken der Rasse öffnet sich eine Liste der entsprechenden Herdbuchzüchter. Auch die jeweilige Rassebeschreibung und das Zuchtziel ist hinterlegt.
Anglo Nubier Ziege
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Herkunft und Verbreitung | Die Anglo – Nubier - Ziege ist aus der Kreuzung von englischen Landschlägen mit aus Afrika und Indien eingeführten Ziegenrassen entstanden. Sie ist überwiegend in Großbritannien verbreitet. | |
Beschreibung | Die Anglo – Nubier - Ziege ist eine großrahmige, langbeinige Ziege. Typisch für diese Rasse sind die langen, anliegenden, hängenden Ohren und die ausgeprägte Ramsnase. Die Tiere sind sowohl gehörnt als auch ungehörnt. Das Haar ist kurz, glatt und fein. Alle Farbkombinationen von braun, schwarz und weiß sind möglich. | |
Maße und Gewicht | Ziegen | Böcke |
Widerristhöhe (cm) 80-100 |
ca. 110 |
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Gewicht (kg) 70-80 |
ca. -100 |
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Leistungen |
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Zuchtziel | Angestrebt wird eine großrahmige, fruchtbare, widerstandsfähige und langlebige Ziege im Zweinutzungstyp mit ausgeprägter Wirtschaftlichkeit auf Grund ihrer Milch- (sehr hohe Fett- und Eiweißprozente) und Fleischleistung sowie Eignung zur Landschaftspflege. Der Rücken sollte möglichst straff sein, mit breit angelegtem, nicht zu stark abfallendem Becken. Das Fundament soll trocken und nicht zu fein, die Beinstellung korrekt sein. Gefordert wird ein gleichmäßiges, geräumiges, drüsiges und fest angesetztes Euter, das weit nach vorn und im Schenkelbereich hinauf reicht. Die gleichermaßen für das Hand- und Maschinenmelken gut geeigneten, leicht melkenden Striche sollen mittig unter den Hälften angesetzt, senkrecht nach unten weisen, mittellang, gleichförmig und klar abgesetzt sein. |
Burenziege
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Herkunft und Verbreitung | Die Burenziege wurde 1930 in Südafrika aus vorhandenen Ziegenschlägen heraus-gezüchtet. Hierbei kreuzte man auch Ziegenrassen aus Botswana und Namibia ein. 1959 wurde die "Goat Breeder´s Assodation" in Eastern Cape in Südafrika gegründet. Hiermit begann eine starke, kontinuierliche Selektion der Burenziege, bis zum heutigen Typ hin. Nach Deutschland kam die Burenziege im Rahmen der Verdrängungskreuzung zum Aufbau der Fleischziegenzucht. Die ersten Tiere kamen zufällig lebendig über die Universität Gießen und 1978/1979 über den Zoo "Wilhelma" nach Deutschland. Dieses geschah dann später über Sperma und auch durch Embryonen. |
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Beschreibung | Die Burenziege ist eine mittel - bis großrahmige, gehörnte Fleischziege, mit langem Rumpf, breiten und gut bemuskelten Körperpartien, ausgeprägter Rippenwölbung und guter Bekeulung. Sie ist kurzhaarig, hat eine weiße Grundfarbe, einen rot-braun bis hellbraun gezeichneten Kopf, dessen Zeichnung bis zum Hals und Brustbereich reichen kann. Eine weiße geschlossene Blesse ist wünschenswert. Nicht erwünscht eine bis in den Nacken durchgehende Blesse sowie weiße Ohren. Pigmentflecken am Körper werden bis zu einer Größe von 10 cm Durchmesser toleriert. Ein einfarbig rotbrauner Farbschlag ist auch zugelassen. Die Hörner beider Geschlechter sollten nicht zu flach gestellt sein, um den Hautkontakt insbesondere bei Böcken zu vermeiden. Geknickte, längsgefaltete oder verdrehte Ohren sind abzulehnen. Der Kopf der Burenziege sollte eine konvexe Form aufweisen mit leichter Ramsnase. Da diese bei älteren Tieren ausgeprägter wird kann es zu einem Überbiss kommen. Hier sind bis zu 5 mm bei einem ausgewachsenen Tier tolerierbar. | |
Maße und Gewicht | Ziegen | Böcke |
Widerristhöhe (cm) 65-80 |
80-95 | |
Gewicht (kg) 70-85 |
90-120 | |
Optimal ist bei Jungziegen eine Rumpftiefe von 50 %, bei älteren Ziegen von 60 % bezogen auf die Körperhöhe. | ||
Leistungen | Die Burenziege ist asaisonal. Bei gutem Management sind dreimalige Ablammungen in zwei Jahren möglich. Mittelrahmige, tiefe Ziegen sind für die Fleischproduktion besonders geeignet, wobei die Lämmer sehr frohwüchsig sind und eine gute Bemuskelung an Keule, Rücken und Schulter entwickeln. 1,8 – 2,0 geborene Lämmer/Lammung. Drillingsgeburten kommen auch häufiger vor! Die täglichen Zunahmen der Lämmer liegen im Bereich von 200 250 g. Einzeltiere erreichen auch weit höhere Zunahmen. Die Ziege zeigt ein ruhiges Temperament bei guter Muttereigenschaft, einschließlich hoher Milchleistung am Anfang der Säugeperiode. Beste Eignung in der Landschaftspflege! |
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Zuchtziel | Eine voll bemuskelte, kräftige, breite und tiefe Ziege mit langem Rücken und breiten, nicht zu stark abfallenden Becken, einer korrekten Beinstellung mit fester, nicht zu langer Fesselung. Angestrebt wird eine gute Ausbildung des Euters mit nicht zu dicken Strichen. Beistriche sind nicht gewünscht, aber tolerierbar. Angestrebt werden Tiere, die auch bei extensiver Haltung und in der Landschaftspflege gute Zunahmen aufweisen. |
Kaschmirziege
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Herkunft und Verbreitung | Der Ursprung der Kaschmirziegen liegt in den ariden Hochgebirgssteppen Zentralasiens. Vor gut 200 Jahren wurden erste Tiere in Europa eingeführt. Die meisten Tiere leben heute in der Volksrepublik China und der Mongolei. Nach 1970 wurden in Australien und Neuseeland große Kaschmirziegen-Farmen aufgebaut. Im Jahre 1989 zogen die USA nach. In Europa finden sich Kaschmirziegen hauptsächlich in Schottland. Im Ursprungsgebiet gehören Kaschmirziegen nicht einer einzelnen Rasse an, sondern bilden eine Rassegruppe mit dem gemeinsamen Merkmal der feinen Unterwolle. |
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Beschreibung | Klein- bis mittelrahmige, gehörnte Ziege mit hängenden Ohren. Böcke tragen lange, nach außen drehende Hörner, Ziegen kleine sichelförmige. Das Haarkleid ist lang-haarig herabhängend mit einer feinen dichten Unterwolle. Es gibt weiße, graue, schwarze und braune Farbschläge. In Europa gibt es vorwiegend weiße und einige schwarzbraune Tiere |
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Maße und Gewicht | Ziegen | Böcke |
Widerristhöhe (cm) 50-60 |
60-70 | |
Gewicht (kg) 30-40 |
50-60 | |
Leistungen | Kaschmirziegen sind vorwiegend Wolllieferanten, mit einer guten Eignung für die Landschaftspflege. Die zu verarbeitende Unterwolle wird mehrmals pro Jahr ausgekämmt, gewaschen und versponnen. Die Ziegen sind asaisonal und weisen geringe Fruchtbarkeit auf. |
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Zuchtziel | Als Zuchtziel wird eine robuste und widerstandsfähige, kleinbis mittelrahmige Ziege mit guter Wollleistung von ausgeglichener Qualität angestrebt. |
Pfauenziege
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Herkunft und Verbreitung | Über die Herkunft der Pfauenziege ist sehr wenig bekannt. Die ersten Aufzeichnungen gab es Ende des 19. Jahrhunderts. Selbst die Bedeutung des Namens ist nicht eindeutig geklärt. Das Wort Pfauenziege hat nichts mit dem Vogel Pfau zu tun. Da die Ziege schwarze Flecken und Streifen an ihren Wangen und Augen hat, nimmt man an, dass diese "Pfaven“ der Rasse ihren Namen gaben. Die Rasse war Anfang des 20. Jahrhunderts in Graubünden und im Tessin weit verbreitet. Nachdem sie bei der Rassenbereinigung für Ziegen in der Schweiz 1938 nicht offiziell anerkannt wurde, ging ihr Bestand stark zurück. In Deutschland nur vereinzelt anzutreffen. Auf Initiative der schweizerischen Organisation "Pro Specie Rara“, die sich für den Erhalt der Vielfalt einheimischer Nutztiere und Kulturpflanzen einsetzt, schlossen sich die Züchter in einer Interessengemeinschaft zusammen und bildeten regionale Zuchtgenossenschaften. Sie konnten die Anerkennung der Rasse erreichen und den Bestand wieder auf ca. 300 Tiere ausbauen. Verbreitung Kantone Graubünden und Tessin in der Schweiz. | |
Beschreibung | Großrahmige, eher schwere Ziege mit kurzem bis mittellangem, nicht glattem Haarkleid. Behornt. Die vordere Körperhälfte ist überwiegend weiß mit schwarzen Stiefeln. Von den schwarzen Ohrinnenseiten reichen zwei schwarze Bänder seitlich des Kopfes über die Augen bis zum ebenfalls schwarzen Maul. Die hintere Körperhälfte ist überwiegend schwarz mit weißen Oberschenkeln, einem weißen Flankenfleck und weißem Schwanz. | |
Maße und Gewicht | Ziegen | Böcke |
Widerristhöhe (cm) 70-80 |
85-95 | |
Gewicht (kg) 50-60 |
75-85 | |
Leistungen | Pfauenziegen werden auf Grund ihrer guten Mastfähigkeit als Fleischziegen im Herdbuch geführt. Für die Fleischleistungsprüfung werden das Geburtsgewicht sowie das Gewicht am 42. und 100. Lebenstag durch Wiegen ermittelt und daraus die täglichen Zunahmen bis zum 42. bzw. 100. Lebenstag berechnet. Da die Rasse in ihren Ursprungsgebieten auch als Milchrasse gehalten wird und um diese Nutzungsrichtung nicht völlig zu verdrängen, ist die zusätzliche Durchführung der Milchleistungsprüfung möglich. Die Exterieurbeurteilung der weiblichen Tiere erfolgt für die Merkmale Typ, Form, Euter und Bemuskelung. Die Exterieurbeurteilung der männlichen Tiere erfolgt für die Merkmale Typ, Form und Bemuskelung. | |
Zuchtziel | Zuchtziel ist eine großrahmige Ziege mit guter Mastleistung und rassetypischer Zeichnung. |
Tauernschecke
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Herkunft und Verbreitung | Die Tauernscheckenziege ist eine Gebirgsziegenrasse, sie wurde ursprünglich in den Tälern und Almen der Hohen Tauern rund um den Großglockner, den höchsten Berg Österreichs, gehalten. Der erste bekannte Züchter hatte Anfang des 20. Jh. auf der Rauriser Rohrmoosalm eine Herde mit ca. 100 Tieren. Durch Mischung mit Restbeständen aus Ost-Tirol wurde der eigene Bestand ergänzt. Lange waren nur wenige Halter in der Zucht aktiv. Erst in den 90er Jahren des 20. Jh. - unterstützt durch die Gründung des Salzburger Zuchtverbandes - stieg die Zahl der Tauernschecken-Züchter an. Auch in den angrenzenden Nachbarländern wie Deutschland hielten die Tauernschecken somit Einzug. Insgesamt registrierte der Zuchtverband 250 Tiere dieser Rasse. | |
Beschreibung | Diese Ziegen fallen durch ihr stark schwarz-braun-weiß geflecktes Fell (auch schwarz-weiss kommt vor) auf. Es ist kurz und ohne Behang. Eine durchgehende Blässe am Kopf (wobei die Ohren und Augen deutlich pigmentiert sind) ist ebenso charakteristisch wie die schwarze, manchmal gescheckte Beinfarbe. Sowohl die Ziege als auch der Bock sind gehörnt. Die Tauernschecken sind eine vitale, langlebige und trittsichere Gebirgsziegenrasse. Sie haben gut ausgebildete Euter, so das sie eine ansprechende Milchleistung liefern. Bei natürlicher Haltung sind sie sehr fruchtbar und besitzen ausgeprägte Muttereigenschaften. | |
Maße und Gewicht | Ziegen | Böcke |
Widerristhöhe (cm) 70-80 |
75-90 | |
Gewicht (kg) 50-70 |
60-85 | |
Leistungen | Die Tauernscheckenziege ist robust und genügsam. Sie ist sehr fruchtbar, d.h., in der Regel werden Zwillinge geboren. Eine Ziege liefert ca.500kg Mich / 240Tage. | |
Zuchtziel | Erhaltung dieser sehr ansprechenden Ziegenrasse in ihrem Bestand. Daneben sollten die Vitalität sowie die Milch- und Fleischleistung der Tauernscheckenziege verbessert werden, bei Sicherung trockener und guter Fundamente für Trittsicherheit im Gebirge. Die Größe und Form der Blässe sind nicht zuchtausschließend. |
Thüringer Wald Ziege
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Herkunft und Verbreitung | Die Thüringer Wald Ziege entstand Anfang des 20. Jahrhundert in Thüringen aus regionalen Thüringer Landschlägen, in die über einen begrenzten Zeitraum Schweizer Toggenburger Ziegen eingekreuzt wurden. Die Rasseanerkennung erfolgte 1935. Die Rasse verteilt sich über das gesamte Bundesgebiet, das Hauptverbreitungsgebiet ist Thüringen. | |
Beschreibung | Die Thüringer Wald Ziege ist eine mittelrahmige Milchziege. Es treten sowohl gehörnte als auch hornlose Tiere auf. Das Haarkleid ist kurz und glatt anliegend. Die Farbe erstreckt sich von hell- bis dunkelschokoladenbraun. Vereinzelt treten auch schwarze Tiere auf. Ein Aalstrich ist nicht vorhanden. Die typische Kennzeichnung kommt zum Ausdruck durch die ausgeprägte Gesichtsmaske mit den von der Überaugengegend bis zur Oberlippe reichenden weißen Streifen. Das Maul und die Ohren sind weiß gesäumt, Spiegel und Unterbeine weiß. | |
Maße und Gewicht | Ziegen | Böcke |
Widerristhöhe (cm) 65-75 |
88-90 | |
Gewicht (kg) 40-70 |
70-100 | |
Leistungen |
Milchmenge |
700 – 1000 kg Milch mit durchschnittlich 3,5 % Fett und über 3,00 % Eiweiß / 240-Tage Laktation |
Fruchtbarkeit | Erste Ablammung bis zum Alter von 15 Monaten, eine Ablammung pro Jahr, 1,8 bis 2, geborene Lämmer pro Ablammung, saisonale Brunst. | |
Zuchtziel | Ziel ist der Erhalt, der in ihrem Bestand gefährdeten Rasse. Gefordert wird eine fruchtbare, widerstandsfähige und langlebige Ziege mit hoher Wirtschaftlichkeit. Der Rücken sollte möglichst straff sein, mit breit angelegtem, nicht zu stark abfallendem Becken. Das Fundament soll trocken und nicht zu fein, die Beinstellung korrekt sein. Ein Das Euter sollte gleichmäßig, geräumig, drüsenreich und fest angesetzt sein, das weit nach vorn reicht. Die mittellangen, gleichförmigen und klar abgesetzten Striche sollten sich gut zum Hand- und Maschinenmelken eignen. In der Fortführung der Rasse ist auf Reinrassigkeit zu achten, Einkreuzungen sind zu vermeiden. |
Weiße Deutsche Edelziege
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Herkunft und Verbreitung | Die Weiße Deutsche Edelziege ging aus weißen Schlägen heimischer Ziegen hervor, die mit Schweizer Saanenziegen veredelt wurden, Sie wurde bis 1928 auch als Saanenziege bezeichnet. | |
Beschreibung |
Die Weiße Deutsche Edelziege ist eine hochproduktive Milchziege, sie hat eine weiße Farbe, leichte Pigmentflecken an Nase, Ohren und Euter sind zulässig.
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Maße und Gewicht | Ziegen | Böcke |
Widerristhöhe (cm) 76-75 |
75-90 | |
Gewicht (kg) 65-75 |
90-100 | |
Leistungen |
Milchmenge |
850 bis 1200 kg Milch, 3,2 bis 3,5 % Fett, 2,8 bis 3,0 % Eiweiß/ 240-Tage Laktation. Bei entsprechender Haltung und Fütterung höhere Leistungen möglich. |
Fruchtbarkeit | Erste Ablammung bis zum Alter von 15 Monaten, eine Ablammung pro Jahr, 1,8 bis 2,0 geborene Lämmer pro Jahr. | |
Zuchtziel | Angestrebt wird eine fruchtbare, widerstandsfähige und langlebige Ziege mit großer Wirtschaftlichkeit auf Grund hoher Fett- und Eiweißmengenleistungen und ihrer Eignung zur Landschaftspflege. Der Rücken sollte möglichst straff sein, mit breit angelegtem, nicht zu stark abfallendem Becken. Das Fundament soll trocken und nicht zu fein, die Beinstellung korrekt sein. Gefordert wird ein gleichmäßiges, geräumiges, drüsiges und fest angesetztes Euter, das weit nach vorne und im Schenkelbereich hinauf reicht. Die gleichermaßen für das Hand-und Maschinenmelken gut geeigneten, leicht melkenden Striche sollen mittig unter den Hälften angesetzt, senkrecht nach unten weisen, mittellang, gleichförmig und klar abgesetzt sein. |